Das Geheimnis der Geschirrspülmaschine

Geschirrspülmaschinen sind eine tolle Erfindung. Geschirr rein, Spültab hinterher, anmachen und am Ende hat man sauberes Geschirr. Bei mir wollte das allerdings nie so richtig klappen, das Geschirr wurde nicht so sauber wie ich es mir gewünscht habe. Das hat mich zu grundsätzlichen Überlegungen zum Thema Spülmaschine geführt, ganz so einfach wie man denkt ist die korrekte Bedienung nämlich auch nicht (zum Glück aber auch nicht allzu schwer!).

Wir gehen dabei davon aus, dass alle in den letzten 20 Jahren in Deutschland verkauften Geschirrspülmaschinen – egal wie einfach oder kompliziert die Ausführung ist – technisch zumindest in der Lage sind einen einwandfreien Spülgang abzuliefern.

Unabhängig von der Maschine sind vor allem vier Faktoren wichtig:

1. Die Beladung der Maschine

2. Die Wasserhärte

3. Das Geschirrspülmittel

4. Klarspüler

1. Die Korrekte Beladung der Maschine
Es versteht sich von selbst, dass man die Maschine möglichst nicht halb leer laufen lassen sollte. Wenn’s doch mal passiert – keine Sorge, das kommt in den besten Familien vor. Die Geschirrteile sollten sich nicht berühren oder gegenseitig verdecken und Öffnungen sollten nach unten zeigen, damit sich das Spülwasser dort nicht sammelt.

Das allseits beliebte vorherige Abspülen mit der Hand ist reine Wasserverschwendung und trägt weder zur Reinigungsleistung noch zur Pflege der Maschine bei (wenn das Geschirr ohne Vorspülen nicht sauber wird, liegt das Problem woanders, beispielsweise beim Reiniger). Kann man allerdings machen, wenn man vorhat stark verschmutztes Geschirr länger in der Maschine stehen zu lassen.

2. Die Wasserhärte
Die Wasserhärte ist eine Eigenschaft des Leitungswassers, die regional (von Stadt zu Stadt) unterschiedlich ist. Sie bezeichnet den Anteil von Calcium und Magnesium – schlicht von Kalk – im Leitungswasser. Je härter das Wasser in der Region ist, desto weniger gut ist das für die Reinigungsleistung und Lebensdauer eurer Spülmaschine. Aber keine Sorge: Es gibt Abhilfe. Die negativen Auswirkungen harten Wassers lassen sich mit Spezialsalz für die Spülmaschine neutralisieren.

Zunächst gilt es die eigene Wasserhärte herauszufinden. Eigentlich alle Wasserversorger stellen Daten zur Wasserhärte (und übrigens auch weitere spannende Analyseergebnisse zum Leitungswasser) auf ihre Internetseite. Am einfachsten ist es „Wasserhärte“ plus die jeweilige Stadt zu googlen. Die Wasserhärte in Deutschland wird in Grad Deutsche Härte – °dH – angegeben. Für Trinkwasser in Deutschland werden Ihnen Zahlen von 5-20 mit einer Nachkommastelle begegnen. Nach diesen Zahlen wird das Wasser für die Ermittlung der optimalen Waschbedingungen nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz in drei Härtegrade eingeteilt: Weich, mittel und hart. Grob gesagt bedeutet weiches Wasser wenig Kalk, also weniger Verkalkung von Haushaltsgeräten, weniger Ablagerungen, weniger Probleme beim Waschen, während bei hartem Wasser die Effekte des Kalks im Wasser für optimale Reinigungsergebnisse neutralisiert werden müssen. Das Wasser in Dortmund (der Heimat des Dreispiegels) liegt mit durchschnittlich 7,7°dH irgendwo zwischen weich und mittel. Der Einsatz von Spezialsalz für die Geschirrspülmaschine wird ab 6°dH empfohlen, die wenigsten Städte in Deutschland dürften diesen Wert dauerhaft deutlich unterschreiten. Es empfiehlt sich übrigens nicht normales Speisesalz zu verwenden, da das meistens Zusätze wie Fluor oder Jod enthält. Spezielles Spülmaschinensalz ist nicht teuer und es ist auch völlig egal welches man kauft.

Dann gilt es in der Bedienungsanleitung der Spülmaschine nachzusehen. Wenn Sie die nicht mehr haben, einfach das Spülmaschinenmodell mit dem Zusatz „Bedienungsanleitung“ googlen, da findet sich eigentlich fast alles. Entsprechend der Wasserhärte muss dann meistens direkt am Salzfach ein kleiner Regler eingestellt werden, der der Maschine sagt, wie viel Salz sie pro Spülgang zu verwenden hat. Nähreres findet sich in der Anleitung. Dann nur noch das Salz in das dafür vorgesehene Fach füllen (da geht viel mehr rein als man meint, bei meiner Maschine fast eine ganze Packung) und regelmäßig kontrollieren, ob Salz nachgefüllt werden muss, wenn man keine Maschine hat, die das irgendwie anzeigt.

So werden Kalkablagerung auf dem Geschirr und in der Maschine verhindert und die Reinigungsleistung verbessert sich.

3. Das Spülmittel – Pulver, Monotabs oder Kombi
Die gute Nachricht vorweg: Früher musste man sich noch zwischen phosphathaltigen und phosphatfreien Reinigern entscheiden. Seit 2017 ist der Einsatz von Phosphat in Geschirrspülmitteln in Deutschland jedoch verboten (wie bereits seit den 80er Jahren für Waschmittel), da es über das Abwasser zu massivem Algenwachstum führt und das Gleichgewicht der Gewässer dauerhaft schädigt. Sämtliche heute erhältlichen Geschirrspülmittel sind also phosphatfrei.

Daher lautet die erste Frage: Pulver oder Tab? Geschirrspültabs sind komfortabel, man muss sich über die Dosierung des Spülmittels keine Gedanken machen. Hier liegt aber auch der entscheidende Nachteil: Eine individuelle Dosierung ist nicht möglich (es sei den man schneidet das Tab durch oder so… aber dann kann man auch gleich Pulver benutzen). Pulver kann man hingegen entsprechend des Verschmutzungsgrades des Geschirrs dosieren. Dabei kann man sich an den Dosierhinweisen auf der Verpackung orientieren und sich an den eigenen Bedarf herantasten. So spart man dann schließlich auch eine Menge Geschirrspülmittel. Außerdem ist Pulver deutlich günstiger als Tabs wenn man es pro Waschgang betrachtet.

Geschirrspülpulver bietet jedoch auch einen entscheidenen Nachteil: Es enthält eben nur den Reiniger, Klarspüler muss extra hinzugegeben werden. Während Monotabs ebenfalls nur den Reiniger enthalten ist der Standard in deutschen Supermärkten heute das Kombitab, welches neben Klarspüler meistens auch noch das Spülmaschinensalz enthält. Da das aber je nach Wasserhärte dosiert werden muss und für mittleres bis hartes Wasser in den Tabs nicht ausreicht, muss es meistens noch zusätzlich hinzugefügt werden, sodass man sich das Salz im Kombitab auch gleich sparen kann. Klarspüler im Tab dagegen verhindert, dass man Flüssigklarspüler in die Klarspülkammer neben der Spülmittelkammer der Maschine füllen muss. Man spart sich also einen Arbeitsschritt. Für mich ist diese Ersparnis keine Motivation auf Kombitabs umzusteigen, da durch die besseren Dosiermöglichkeiten des Pulvers und den günstigeren Preis das gelegentliche Auffüllen des Klarspülers nicht so ins Gewicht fällt.

Für die Reinigungswirkung im Geschirrspülmittel sind im Wesentlichen Enzyme verantwortlich, die Zusammensetzung ist hier jedoch von Mittel zu Mittel unterschiedlich. Wenn ein Reiniger mit der eigenen Maschine unter korrekter Befüllung der Salzkammer unentwegt schlechte Ergebnisse liefert, lohnt es sich den Reiniger zu wechseln. Die Reinigungsleistung wird schließlich auch von den individuellen Voraussetzungen der Maschine beeinflusst. Leider muss man hier Herumprobieren, wenn man das Pech hat eine anspruchsvolle Maschine zu besitzen.

Fazit: Ich verwende Geschirrspülpulver, welches ich je nach Verschmutzungsgrad dosiere (dafür habe ich das Pulver einmal in der Minimal- und einmal in der Maximaldosierung ausgewogen und mir zwei kleine Markierstriche am Dosierlöffel gemacht und bewege mich so nach Gefühl zwischen den beiden Markierungen). Klarspüler und Maschinensalz gebe ich je nach Bedarf extra hinzu.

Mein Geschirrspülpulver ist dieses hier von Rossman (das domol Geschirr-Reinigung Pulver classig), das zum einen unschlagbar preisgünstig ist und dazu noch Testsieger bei Stiftung Warentest wurde.

Ein Tipp für diejenigen, die auf Kombi-Tabs nicht verzichten möchten: Sehr viel günstiger gibt es verschiedene (oft auch zusammengewürfelte) Großpackungen mit Bruchware beispielsweise bei E-Bay oder Amazon.

Und noch ein Hinweis zu den Folien von Kombi-Tabs: Die wasserlöslichen Folien sind der Plastikverpackung vorzuziehen, denn diese lösen sich tatsächlich vollständig im Spülwasser auf und sind umweltneutral.

4. Klarspüler
Klarspüler halten die meisten Menschen für unnötig (und vergleichen ihn mit dem Weichspüler bei der Waschmaschine). Wenn man mit der Reinigungsleistung der Maschine durchweg unzufrieden ist oder sehr hartes Leitungswasser hat, sollte man die Verwendung aber in Betracht ziehen. Klarspüler sorgt dafür dass das Spülwasser vom Geschirr besser abfließt und weniger Flecken auf dem Geschirr zurückbleiben. Welchen man kauft, ist völlig unerheblich. Im Wesentlich ist überall das Gleiche drin. Wenn man Kombi Tabs verwendet, braucht man keinen Klarspüler hinzugeben.

Zum Schluss noch etwas Grundsätzliches:
Das Geschirrspülen mit der Spülmaschine ist sowohl energie- als auch wassereffizienter als das Spülen von Hand. Ich spüle fast alles in meiner Maschine, auch Töpfe und Plastikwaren. Bei Holzartikeln ist Ausprobieren gefragt.

Nicht geeignet ist die Spülmaschine für hochwertige Messer, da die scharfe Klinge durch den Reiniger angegriffen wird und die Messer beim Anschlagen an anderen Geschirrteilen an Schärfe verlieren können.

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